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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 2

1911 - München : Oldenbourg
' Die Westküste von Kleinasien. Der Bosporus bei Anadoli Hissar ist ein unter den Meeresspiegel gesunkenes Flußtal von 50—60 m Tiefe lirtb 2-3 km Breite. Ein 2—300 ra hohes Tonschieferplateau, ähnlich dem Rheinischen Schiefergebirge, begrenzt ihn. Im Hintergrunde steigen die Rücken bis 500 m auf. Das Plateau decken Heidegestrüpp und dürre Äcker, längs der Meerenge aber ziehen Villen, Parkz, Dörfer und Burgen hin wie im Rheintal. Zypressen und laub- wechselnde Bäume schmücken das reizvolle Gelände, wo die besitzenden Klassen Konstantinopels die heißen Sommer- monate verträumen. Llivenbäume (Reprovuzlert nach einer Oriflinal-Vlufnalgmc d. Photo»lob>Co., Zürich.) Das Kalkplateau von Judäa. Das Tal Josaphat (Kidrontal), östlich von Jerusalem. Die Stadt Jerusalem liegt auf einem öden Plateau von 800 m Höhe. Spärliches Pflanzenkleid, Verkarstung des Bodens durch Verwitterungsschutt, Höhlen und Wassermangel sind ihm eigentümlich. Nur vom Februar bis April ist der Boden grün, dann erscheint er wie ausgebrannt. Religiöse Gebäulichkeiten gemahnen allenthalben an „das Land der Bibel".

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 6

1911 - München : Oldenbourg
6 Asien. Die Küsten lande. Einen erfreulichen Gegensatz zu der Einförmigkeit der Hochebene bilden die besser bewässerten Küstenlande. Von diesen stehen unter türkischer Hoheit die Landschaften Hedschas und Jemen an der W.-Küste; in Jemen: Hodeida am Roten Meer. Diese Provinz liefert vortrefflichen Kaffeex) und die arabischen Spezereien: Balsams, Weihrauchs und Myrrhen, auch Gummi arabicum.^) Das Küstenland heißt daher mit Recht „das Glückliche Arabien". Nichttürkischer Besitz. An der S-Küste besitzen die Engländer Aden (äden), eine wichtige Dampfer- und Kohlenstation, die den Eingang ins Rote Meer beherrscht. — Das Randgebiet Oman im So. untersteht dein Jmam von Maskat, ist aber tatsächlich britisches Schutzgebiet; auch die dnrch ihre Perlenfischerei bekannten Bahrein-Jnseln tnt Persischen Meerbusen sind unter englischer Hoheit, ebenso der wichtige Hafen Koweit. Bevölkerung. Die Bewohner Arabiens (nur 5 Mill.), gehören dem semitischen Stamme an und sind nur zum kleineren Teile Nomaden (Be- duinen).^ Die durchwegs herrschende Religion ist der Mohammedanismns oder Islam, der durch Mohammed ^ 632 n. Chr.) von Arabien seinen Aus- gang nahm und über drei -Weltteile hin sich verbreitete. Armenien. Naturbeschaffenheit. Es ist ein rauhes Hochland, aus dessen Mitte der gewaltige, jetzt erloschene Vulkan Ärarat (5200 m) aufragt. Dank seinem Reichtum an Niederschlägen gibt es mehreren größeren Flüssen den Ursprung, so dem Euphrat und Tigris, und wird hierdurch zum Bewässerungsmittel- punkte Vorderasiens. Auf den steppenartigen Hochflächen liegen große Salzseen, so der Wan- und der Urmia-See. Das Klima ist in den Tälern mild — unsere Aprikose kommt aus Armenien —, auf den Hochebenen hingegen rauh. Mit Rücksicht auf seine Gebirgsnatur, seinen Fluß- und Seereichtum kann Armenien wohl „die Vorderasiatische Schweiz" genannt werden. Bevölkerung. Die Armenier, zur mittelländischen Rasse gehörig, sind ein Hirten- und Bauernvolk. Die Armut des Bodens sowie die Bedrängung durch die Nachbarmächte veranlaßt aber viele zur Auswanderung, meist nach Vorderasien, wo sie Geld- und Handelsgeschäfte treiben oder als Drago- mans^) auftreten. An ihrem griechisch-katholischen Glauben halten die Armenier gegenüber dem Islam mit Zähigkeit fest. Politische Zersplitterung. Zu dauernder staatlicher Einigung ist das Land, zum Teil wohl seiner gebirgigen Natur halber, nie gelangt. Gegenwärtig zer- fällt Armenien in staatlicher Beziehung in 3 Teile: Der 3!. ist russisch; Hauptstadt Eriwan; der S. ist türkisch; hier Erserum, 40000 Einw.; das Land um den Urmia-See ist persisch. 1) Nach der jetzt verfallenen Hafenstadt Mocha hat eine kleine rundliche Bohnenforte verschiedener Pflanzungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee. 2) Balsam ist die harzig-ölige Ausscheidung des Balsambaumes. 3) Er ist das Erzeugnis mehrerer Akazien. 4) Ein Gummiharz. 5) d. h. Wüstensöhne; sie durchziehen hauptsächlich das Innere. 6) d. h. Dolmetscher.

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 39

1911 - München : Oldenbourg
Nordafrika. 39 große Gefahren. Überfälle von Räubern, Wassermangel, Luftspiegelungen, vor allem die Sandhosen und die trockenen heißen Winde können den Karawanen verderblich werden. Der Sudan. Begrenzung. Der Sudan (== Land der Schwarzen) umfaßt das Ge- biet zwischen der Sahara und dem Äquator, zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Hochland von Abessinien. Natur. Der Sudan bildet ein hügeliges Savannenplateau^) von 400 bis 600 m Höhe, das durch die Senke um den Tsadsee (240 m) in den westlichen Hochsudan und den östlichen Flachsudan zerfällt. Das Klima des Sudan ist tropisch. Die Niederschläge sind hauptsächlich durch die während des Sommers von den Meeren her wehenden Monsunwinde verursacht. Sie fallen sehr reichlich an der atlantischen Küste. Daher entspringen hier auch mehrere große Ströme, unter denen der Niger der bedeutendste ist. Er mündet in einem vielverzweigten Deltg in den Meerbusen von Guinea. Von seinen Nebenflüssen ist der Venue (betaue) zu nennen, der eine brauchbare Wasserstraße nach Nordkamerun darstellt. Außer dem Niger entströmen dem Hochsudan an größeren Flüssen noch Senegal und Gambia. Das Gebiet beider Flüsse nennt man Senegambien. Erzeugnisse. Das heißfeuchte Tropenklima, namentlich im Westsudan, bedingt längs der ganzen Küste Urwaldvegetation. Besondere Wichtigkeit haben die Olpalme, deren Früchte zur Stearinkerzen- und Seifenfabrikation benutzt werden, und die Gummi-Akazie, die das Klebgummi (gummi arabicum) liefert. Das Innere erfüllen lichtere tropische Wälder und Savannen. Der Pflanzenfülle ent- spricht ein außerordentlicher Tierreichtum, wie denn Afrika überhaupt der säuge- tierreichste Erdteil ist. Vor allem sind in den Wäldern die Riesenformen der afrikanischen Tierwelt vertreten: Elefant, Nilpferd (am Tsadsee) und das Rhinozeros, ferner Löwe, Panther, Hyäne, in den östlichen Savannen Zebra, Büffel, Anti- lope und Gazelle. Die menschenähnlichen Affen, Gorilla und Schimpanse, gehören Oberguinea sginea) an. Bevölkerung. Die Bewohner zerfallen in Sudanneger und in Bantu- neger.^) Die Sudanneger, zu denen die viehzüchtenden Fulbe und die handeltreibenden Haussa im Westen zählen, sind aus Norden vorgedrungene Stämme von bräunlicher Hautfarbe; sie bekennen sich zum Islam, treiben Garten- und Hackbau. Gewerbe und Handel, haben geordnete Staaten (Sultanate) und bauen auch Städte.^) Die Bantuneger dagegen, meist Fetischdiener und von x) Die Savanne bringt nur harte, steife, büschelartig aufsprießende Gräser hervor. Aus dem Grasmeere ragen wie Inseln freistehende Bäume, besonders Affenbrotbäume, und Wald- streifen auf, die der Landschaft ein parkartiges Aussehen verleihen. 2) Unter dem Namen Bantu faßt man jene Negersprachen zusammen, die in Bau -und Wortschatz unverkennbare Ähnlichkeit haben. 3) Der Gartenbau der Neger, vorwiegend an der Westküste heimisch, erstreckt sich auf Bananen, süße Kartoffeln, Jams und Maniok (diese letzteren ebenfalls Knollengewächse wie die Kartoffel), Bohnen und Erdnüsse; der Hackbau auf Mais und Durra, das wichtigste afrikanische Getreide. Alle Garten- und Feldarbeit obliegt den Frauen, die Männer sind Krieger oder Viehzüchter und treiben Jagdsport.

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 42

1911 - München : Oldenbourg
(Nach, seinem Aquarell von Prof. vr. Pcchucl-Locschc, Erlangen.) Der Kongo lauf im Küsten gebirg e. Zu S. 4s. „Die landschaftlichen Reize des Kongogebirges ermüden durch ihre Gleichmäßigkeit. Wären nicht die Beleuchtunqswechsel und die zuweilen wunderbare Farbenschönheit der Gräser, die im Lause der Jahreszeiten die Stimmung der Landschaft bedingt, so würde diese einen recht nüchternen Eindruck machen. Ungehindert schweift der Blick über die allent- halben in ziemlich gleicher Höhe aufragenden Bergkuppen, die die Schwierigkeiten und die vereinzelten reizvollen Partien, die zwischen ihnen verborgen liegen, gar nicht ahnen lasten." (Pechuel-Loesche, Kongoland S. 314.)

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 14

1911 - München : Oldenbourg
14 Asien. Von N. n. S. durchziehen die Halbinsel mehrere Gebirgszüge, Fort- setzungen des Himalaja-Systems. Zwischen ihnen fließen Jrawadi (iräwadi) und Saluen, Menam und Mekong. — Besonders ergiebig sind in den heiß- feuchten Flußniederungen die Reis ernten. Groß ist ferner der Reichtum an Tikholz. Klima und organische Natur stimmen im ganzen mit Vorderindien überein. Bevölkerung. Abgesehen von der Halbinsel Malakka, welche von Malaien bewohnt wird, gehört die Bevölkerung Hinterindiens der mongolischen Rasse an. — Die herrschende Religion ist der Buddhismus. Dieser ließ die Gottheiten des Brahmaismus bestehen, beseitigte aber die Kasteneinteilung. Durch seine Lehre von der Gleichheit der Menschen hat er sich in hohem Grade kulturfördernd erwiesen. Freilich ist auck seine Lehre vor Entartung und Veränßerlichnng nicht bewahrt geblieben. — Ihren Namen trägt diese Religionsform von Buddha, einem Königs- söhn, der im 6. Jahrhundert v. Chr. in Indien auftrat. Staatliche Verhältnisse. Hinterindien umsaßt in der Richtung von W. nach O. folgende Länder: 1. Das Britische Hinterindien; es besteht a) aus Birma; Hauptort Rangun (230000 Einw.), im Delta des Jrawadi; b) aus den Straßenansiedlungen, d. h. Kolonien an der Malakkastraße; die wichtigste derselben ist Singapore, der Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Vorderindien, Hinterindien, China und den Sunda- Inseln (185000 Einw.). 2. Das Königreich Siam, „das Land des weißen Elefanten", zu beiden Seiten des Menam; an dessen Unterlauf liegt Bangkok, die Residenz und größte Stadt Hinterindiens (400000 Einw.). Der Glanz und Prunk seiner Buddhisten-Tempel (Pagoden) stellt alle anderen in Asien in den Hintergrund. 3. Französisch-Hinterindien; dessen Teile sind: a) Niedercochinchina, das Mekong-Delta umfassend, mit Saigon (ßa'igönn); b) das Königreich Kambodscha, c) das Kaiserreich Amt am mit Hue und 6) Tonkin am Meerbusen gleichen Namens mit Hanoi, 100000 Einw. Indischer Archipel. Lage und Einteilung. Die Inseln des Indischen Archipels liegen zu beiden Seiten des Äquators und bilden eine natürliche Brücke zwischen S.-Asien und Australien. Über diese Inselgruppe hin verbreiteten sich die Malaien all- mählich über ganz Polynesien. Die Inseln gliedern sich in folgende Gruppen: die Großen Sunda- Inseln, die Kleinen Sunda-Jnseln, die Molukken oder Gewürz- inseln und die Philippinen. Oberflächenge st alt, Klima, Erzeugnisse. Ihrer Gebirgsnatur nach erscheinen die Inseln als eine Fortsetzung des hinterindischen Gebirgssystems, unterscheiden sich aber davon durch ihren Reichtum an Vulkanen. Infolge des gleichmäßig feuchtwarmen tropischen Seeklimas entfaltet sich hier die Pflanzenwelt in üppiger Weise. Sie erzeugt Reis und Sago^), Kaffee, i) Sago — Mark der Sagopalme.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
Sder tätige Vulkan Ttvorc Erloschtnkr Vulkan ^laclrepora. ^lsliastraecc lurbinari» Liipd^Uia, Dasyphyllia Sophoseris Vulkaninseln des Indischen Archipels mit Korallenstrand. Landschaft bei Ternate an der Molukkenstraße östlich von Gilolo. Der Indische Archipel ist wie der Stille Ozean ein gewaltiges Einbruchsqebiet und darum reich an Vulkanen. Wo am Strande der Inseln das Meerwasser infolge des Tropen- klimas mindestens 20° Wärme erreicht, siedeln sich häufig Korallen an, deren leuchtende Farbenpracht das Erstaunen und das Entzücken der Reisenden erregen. Der Vorder- grund unseres Bildes zeigt ein Strand- oder Küstenriff der Vulkaninsel Ternate bei Ebbe. Binnenwärts liegt weißer Korallensand, gebildet aus den durch Wellenschlag zertrümmerten Gehäusen. Zur Flutzeit steht der Strand unter Wasser. Nahe den 7 Kokospalmen liegt ein Eingebornendorf der seetüchtigen malaiischen Bevölkerung.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 15

1911 - München : Oldenbourg
Ostasien. 15 Tee und Zucker; Pfeffer, Zimt, Gewürznelken und Muskatnüsse; Tabak, Baum- wolle.— Aus der reich entwickelten Tierwelt seien die menschenähnlichen Affen (Gibbon und Orangntan) und das zahlreiche Heer der Papageien erwähnt. Bevölkerung. Sie besteht hauptsächlich aus Malaien, die dem Moham- medanismus ergeben sind. Ihre Körpermerkmale sind: braune Hautfarbe, lockiger schwarzer Haarwuchs, schwarze Augen, großer, aufgeworfener Muud und eine stumpfe, aufgestülpte Nase. Durch die Indische Inselwelt wurden die Malaien zu tüchtigen Seefahrern erzogen, indem deren Wanderungs- und Entdeckungslust hier mächtige Anregung empfing. Vom Indischen Archipel aus bevölkerten sie nicht bloß die nahe Halbinsel Malakka sondern sie verbreiteten sich auch über die östlichen Gestade des fernen Madagaskar und über die ganze polynesische Jnselslur. Ausgerüstet mit Segel und Doppelboot, machten sie längst vor Kolumbus den Schritt von der Küstenschiff- fahrt zur ozeanischen Schiffahrt. — Im Indischen Archipel herrschen die Nieder- länder und (seit 1898) die Amerikaner an Stelle der Spanier. Den Niederländern gehören: 1. die vier Großen Sunda-Jnseln: Sumatra (sumätra). fast so groß wie das Deutsche Reich. Die Insel liefert Tabak, Pfeffer, Kampher^) und Zinn. — Java, wegen seines großen Produktenreichtums der wertvollste Kolonialbesitz der Niederländer. Seine bedeutendsten Erzeugnisse sind Reis, Tee, Kaffee und Zucker. Die Be- völkeruug beträgt 26 Mill., auf 1 qkm 200 Einw.; die Insel ist die volkreichste aller Tropeninseln und dichter bevölkert als Großbritannien. Batavia (batäfia), 140000 Einw., Hauptstadt von Niederländisch-Jndien. Surabaya, der wichtigste Ausfuhrhafen, 150000 Einw. — Borneo (börneo), die zweitgrößte Insel der Erde, größer als Österreich-Ungarn. Die Herrschaft der Niederländer beschränkt sich auf die Küstengegenden. — Celebes (ßelebes), die meistgegliederte Insel dieser Gruppe; 2. die Kleinen Sunda-Jnseln mit Timor, das halb niederländisch halb portugiesisch ist; 3. die Molukken oder Gewürzinseln zwischen Celebes und Neu-Guinea (giuea), die Heimat des Gewürznelken- und Muskatnußbaumes. Im Besitz der Vereinigten Staaten von Amerika sind die Philippinen. Die größte und schönste Insel ist Luzou (lußou). Hauptstadt: das durch großartige Zigarrenfabrikation berühmte Manila (mamla), 220000 Einw. — Haupterzeugnisse der Landwirtschaft sind Tabak, Kakao, Zucker und Hanf (letzterer im Handel unter dem Namen Manilahanf bekannt). 0/fr/f Astasien. Es besteht aus den Reichen China und Japan. Das Chinesische Reich. Grenzen und Lage. Im O. bespült es das Meer, im N. und W. und zum größten Teil auch im S. umschließen es die hohen Randgebirge Zentral- asiens. China wird so nach allen Seiten durch scharfe Naturgrenzen von seiner Umgebung geschieden. Dieser Umstand hat wohl auch die jahrhundertelange starre Abschließung dieses Reiches gegen alles Fremde begünstigt. Indessen verknüpfen das eigentliche i) Ein festes ätherisches Öl, aus Holz und Blättern mehrerer Lorbeerbäume durch Destillation gewonnen.

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 45

1911 - München : Oldenbourg
Südafrika. 45 Südafrika. Oberflächengestaltung. Südafrika ist eine steppen- und savannenreiche Plateaumasse von durchschnittlich 1000 m Meereshöhe, somit etwa doppelt so hoch wie das nordafrikanische Plateau. Es wird im W., S. und O. von breiten Rand- erhebungen eingefaßt und auch von Gebirgen durchzogen. Drei große Fluß- gebiete erfüllen es: das Kongo-, Sambesi- und Oranjegebiet. A. Das tropische Südafrika. Natürliche Gliederung. Die drei Hauptteile des Tropischen Südafrika sind: die Küste von Nieder-Guinea, das Kongobecken und das Ostafrika- nische Seenhochland. Klima und Bewässerung. Die Niederschläge sallen in der Gegend des Äquators reichlich und zu allen Jahreszeiten (Gebiet der Äquatorialere gen mit täglichem Gewitterguß), im ganzen übrigen Hochland hauptsächlich während und nach dem Scheitelstand der Sonne (Gebiet der Zenitregen mit zwei Regen- zeiten). Die Niederschläge sammeln sich in den beiden Hauptströmen Kongo und Sambesi und in den großen Ostafrikanischen Seen. Der Kongo (s. S. 42), der bedeutendste Strom Afrikas, entspringt im großen oft- afrikanischen Seengebiet. Nachdem er den Bangweölo-See verlassen, fließt er nord- wärts, nimmt einen Abfluß des Tanganjikasees auf und tritt hierauf in großem Bogen über den Äquator, dabei mehrere Stromschnellen bildend. Auch die Küsten- terrassen durchbricht er in tosenden Wasserfällen. — Sein Gegenstrom, der Sambesi, fließt zuerst gegen S., bildet dann die gewaltigen Viktoriafälle und mündet in östlicher Richtung in Deltaform in den Kanal von Mozambique (mofsambik). Pflanzenwelt. Auf den trockenen Plateaus herrscht Savannenbildung vor, die Flußgehänge bedecken sog. Galeriewälder (s. S. 44), längs der nieder- schlagsreichen atlantischen Küste und in der Kongoniederung ziehen Urwälder hin. Die Ausfuhr aus dem Pflanzenreiche umfaßt besonders Palmöls, Kautschuks, Palmkerne, Erdnüsse^), Kaffee, Kopat*), Farbhölzer. In der Erzeugung wichtiger Handelspflanzen liegt die wirtschaftliche Bedeutung des Tropischen Südafrika. Die Bevölkerung besteht aus Bantu, die in den weiten trockenen Savannen- ländern, namentlich in Ostafrika, mehr Viehzüchter als Hackbauern sind. Die Viehzucht führt aber zu vielfachen Wanderzügen und diese arten gern zu Raub- und Kriegszügen aus. Das beste Bild dieser Hirten- und Kriegervölker (Raub- Völker) gebeut die Massai in Deutsch-Ostafrika. Die beständigen verheerenden Kriege hinderten die zahlreichen kleinen Negerstämme an jedem Fortschritte. Sie frönen dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst). Vereinzelt wie bei den Niam- Niam oder Sand eh im nordöstlichen Kongogebiet herrscht noch Kanibalismns. 1) Palmöl wird von der Ölpalme gewonnen, deren Frucht öliges Fleisch hat: es findet besonders in der Seifenfabrikation Verwendung Auch die Kerne der Ölpalmfrucht liefern Öl. 2) Kautschuk — der an der Luft sich verdickende Milchsaft verschiedener Baumarten, in Afrika besonders der Lianen. 3) Erdnuß — eine Krautart, deren Samen ein seines Speiseöl geben, das vielfach dem Provence? Ol zugesetzt wird. 4) Kopal — ein Baumharz, seinem Aussehen nach dem Bernstein ähnlich: es ist für die Lackfabrikation sehr wertvoll. M, u. A. G e i st b e ck. Erdkunde Iv. 20. Aufl. 4

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 48

1911 - München : Oldenbourg
48 Afrika. 3. den Oranjefreistaat und 4. Transvaal. Diese beiden Provinzen bildeten bis vor kurzem die Buren-Freistaaten: den Oranje-Freistaat und die Süd- afrikanische Republik. Sie waren von niederländischen Ansiedlern oder Buren, die aus Unzufriedenheit mit der englischen Regierung aus dem Kaplande auswanderten, in jahrelangen Kämpfen mit den kriegerischen Eingeborenen gegründet worden. Diesen Pionieren europäischer Kultur ist die wirtschaftliche Erschließung des Kaplandes und seiner angrenzenden Gebiete zu verdanken. Nach einem langwierigen und Helden- haften Freiheitskampfe erlagen die Buren 1902 der englischen Übermacht. — Transvaal besitzt Goldfelder von so großer Ergiebigkeit, daß sie heute unter den goldprodu- zierenden Ländern der Erde mit an erster Stelle steht. Die Hanptsundgebiete liegen im sogenannten Witwatersrandgebiete um Johannesburg, der größten Stadt Südafrikas mit 160000 Einw. Pretoria ist der Sitz des Generalgouvernenrs der Union. Ii. Britisch-Zentralafrika nebst Rhodesia; es umfaßt das zumeist von Bantu- negern bewohnte Tafelland zu beiden Seiten des oberen Sambesi und westlich vom Nyassasee. Hauptorte sind Bulaways und Salisbury (ßälsberi), beide au der Fort- setzung der von Kapstadt nordwärts führenden Bahnlinie; Salisbury hat außerdem Schienenverbindung mit Beira an der Sofalabai, Bnlawayo mit den Sambesifällen. Das Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika (s. S. 93). Die afrikanischen Inseln. Die afrikanischen Inseln sind fast alle gebirgig, weil vorwiegend vulkanisch. A. Im Atlantischen Ozean: Die Azoren gehören den Portugiesen und sind reich an Ananas und Bataten. — Madeira (madera), gleichfalls portugiesisch, hat ausgezeichnetes Klima und Weinbau. — Die Kanarischen Inseln südlich von Madeira sind die Heimat des Kanarienvogels. Die größte der Inseln ist Tenerife; auf ihr der Pik von Tenerife, ein tätiger Vulkan, 3700 in hoch. Die südwestlichste Insel ist Ferro, seit dem 17. Jahrhundert bis in die jüngste Zeit Ausgangspunkt für die Zählung der Meridiane. Die Inseln sind spanisch. — Die Inseln des Grünen Vorgebirges, westlich vom Kap Verde (werde), daher auch die Kapverdischen Inseln genannt, ge- hören den Portugiesen. — Die vier Gninea-Jnseln im innersten Teile des Guinea-Busens; die beiden äußeren sind spanisch, die beiden mittleren portu- giesisch. — Die zwei englischen Inseln Ascension und St. Helena liegen weitab vom Festland. B. Iin Indis chen Ozean: Madagaskar, durch den Kanal von Mozam- bique vom Festlande getrennt, zählt zu den größten Inseln der Erde (fast so groß wie Österreich-Ungarn), — An der O,-Seite der Insel erheben sich hohe Gebirge, die jedoch den hier herrschenden No.-Winden die Feuchtigkeit entziehen, so daß besonders die Niederungen im So. Steppen- und Wüstencharakter zeigen. Pflanzen und Tierwelt sind zum Teil nichtafrikanisch, ein Zeichen, daß die Insel schon sehr frühe vom Kontinent losgerissen wurde; die Tierwelt ist be- sonders durch die Lemuren oder Halbaffen gekennzeichnet, die großen Land- sängetiere dagegen fehlen. — Die Bevölkerung wird anf der afrikanischen Seite von den Sakalaven (Bantnnegern), auf der asiatischen Seite von malaiischen *) Sog. süße Kartoffeln, Knollen eines Windengewächses. I

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 49

1911 - München : Oldenbourg
Südafrika. 49 Stämmen, z. B. den Ho das, gebildet; sie sind das herrschende Volk. — Die Hauptstadt ist Tananariwo (i) im inneren Berglande, 50000 Einw. — Die Insel ist französische Kolonie. Die Komoren zwischen dem nördlichen Ende von Madagaskar und dem Festlande; die Inseln stehen teils unter französischem Schutz teils sind sie französisches Kolonialgebiet. — Die Maskarenen östlich von Madagaskar; darunter die beiden durch ihren Anbau von Zuckerrohr berühmten Inseln Reunion und Mauritius; ersteres ist französisch, letzteres englisch. — Die Gruppen der Amiranten und Seychellen (ßeschellen) nördlich von Mada- gaskar, beide englisch; ebenso Socotra (sokötra), eine Felseninsel vor der Ost- spitze Afrikas. Allgemeiner Überblick. Lage. Mit der Festlandsmasse von Europa-Asien besitzt Afrika nur in der schmalen Landenge von Suez unmittelbaren Zusammenhang; aber an der Straße von Gibraltar, bei Sizilien, dann in'der ganzen Länge des Roten Meeres bis zur Straße von Bab-el-Mandeb ist die Trennung von den beiden Erdteilen nur schmal und von jugendlichem Alter. Pflanzen- und Tierwelt sowie der Mensch und seine Kultur bekunden daher im Norden und Nordosten eine nahe Beziehung zu den Nachbarerdteilen. Gestalt und Gliederung. In seiner Gestalt hat Afrika Ähnlichkeit mit den beiden anderen südlichen Festländern, mit Südamerika und Australien. Die Nord- Hälfte bildet ein plumpes, ungegliedertes Viereck, die Südhälfte ist dreieckig zugespitzt. Von den beiden Syrten an der Nordküste und dem Horn der Somal- Halbinsel abgesehen, fehlt fast jede charakteristische Gliederung der Küsten; namentlich entbehrt der Erdteil der für die Entwicklung der Seeschiffahrt so überaus wichtigen Küsteninseln nahezu gänzlich. Afrika ist ein Stamm ohne Zweige, ein Rumpf ohne Glieder. Es hat den allereinförmigsten Küsten- saum, die allerdürftigste Jnselbilduug und auch die unzugänglichsten Küsten. Die Wüste erstreckt sich bis ans Meer und erzeugt gefährliche Saudbänke; an verschiedenen Stellen erschwert starke Brandung das Landen; die Zahl der guten Häfen ist äußerst gering. All diese Umstände erklären es, daß der Neger kein Seefahrer geworden ist. Nur an der Küste des Mittelmeeres erwuchs in inniger Berüh- rung mit europäischer Gesittung ein seefahrendes Volk, allerdings eines der größten des Altertums, das der Karthager. Aufbau. Seinem Aufbau nach ist Afrika ein altes Schollenland, mit einziger Ausnahme des Atlasgebirges, einer jungen, gefalteten Erhebung, die zum südeuropäischen Faltensystem gehört. Es besteht aus einem Grundgebirge von Gneis, Granit und kristallinen Schiefern, das frühzeitig gefaltet und wieder abgetragen worden ist. Darüber liegen in großer Ausbreitung ungefaltete Schichtgesteine. — Einförmigkeit kennzeichnet auch den Oberflächenbau Afrikas. Der Erdteil besteht vorherrschend aus Hochland und die weitaus überwiegende Form des Hoch- landes ist das Plateau. An den Küsten erstreckt sich fast allenthalten nur ein verhält-
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